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Meinung: An einer Weiche

Die Bahn feiert sich. Noch nie habe der Konzern so viele Menschen in die Züge gelockt, noch nie so viele Güter transportiert, noch nie so viel Geld verdient.

Die Bahn feiert sich. Noch nie habe der Konzern so viele Menschen in die Züge gelockt, noch nie so viele Güter transportiert, noch nie so viel Geld verdient. Das ist alles richtig und beachtlich, wenn man bedenkt, dass sie vor einigen Jahren noch eine verstaubte Behörde war. Doch es lohnt ein genauer Blick: Guten Gewinn macht das Unternehmen nach wie vor nur in zwei Geschäftsfeldern: Regionalverkehr und Logistik. In dem einen ist die Bahn von den Milliarden abhängig, mit denen die Ländern bei ihr Nahverkehrsverbindungen bestellen. Dieser Betrag schrumpft, zudem nehmen Wettbewerber der Bahn Marktanteile ab. Der andere Bereich, die Logistik, ist zwar angesichts des rasant steigenden Welthandels ein Wachstumsmarkt, in dem die Bahn nach dem Kauf zweier Großunternehmen gut aufgestellt ist. Stemmen konnte dies Bahnchef Hartmut Mehdorn aber nur, weil er als Angestellter eines vom Staat gestützten Konzerns exzellente Konditionen an den Kapitalmärkten bekommt. Sonst könnte er die vielen Schulden, die er aufnehmen musste, gar nicht bedienen. Mehdorn muss jetzt zeigen, dass auch die anderen Bahn-Sparten auf Dauer profitabel sind – sonst wird es nichts mit dem Börsengang. brö

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