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Anklage gegen Gaddafi: Recht gegen Rache

Muammar Gaddafi für den Rest seines Lebens in einer Gefängniszelle – dieser Traum vieler Aufständischer in Libyen ist der Realität ein Stück näher gekommen. Luis Moreno-Ocampo, Chefankläger beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, hat gegen den Diktator Haftbefehl beantragt.

Muammar Gaddafi für den Rest seines Lebens in einer Gefängniszelle – dieser Traum vieler Aufständischer in Libyen ist der Realität ein Stück näher gekommen. Luis Moreno-Ocampo, Chefankläger beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, hat gegen den Diktator Haftbefehl beantragt. Seit drei Monaten führt Gaddafi einen erbarmungslosen Krieg gegen sein eigenes Volk. Tausende Menschen sind gestorben, 750.000 mussten fliehen und haben ihre Existenz verloren. Das ölreiche Land versinkt in Gewalt und Chaos, weil der Despot und sein halbes Dutzend Nachkommen nicht von ihrer Allmacht lassen wollen. Gleichzeitig soll die Ankündigung aus Den Haag einen Riegel vorschieben gegen jeden milden Deal. Am Wochenende hatte das Regime in Tripolis dem UN-Emissär erstmals einen Waffenstillstand angeboten. Italiens Außenminister kündigte wenig später an, Gaddafi suche für sich und seine Familie eine Art ehrenvollen Abgang. Daraus wird nun wohl nichts. Wer an seinem Volk blutige Rache nimmt, weil es endlich in Freiheit leben will, darf sich nicht einfach in einen vergoldeten Lebensabend in eins der Nachbarländer verabschieden. Das gilt für Gaddafi, das gilt auch für Syriens Präsident Bashar al-Assad. M.G.

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