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Meinung: Anschläge vor Putins Jahrestag: Salut mit Plastikbomben

Im Sowjetreich dienten Atombombentests als Salutschüsse zu politischen Jubiläen. In Russland setzen tschetschenische Separatisten das mit Plastikbomben fort.

Im Sowjetreich dienten Atombombentests als Salutschüsse zu politischen Jubiläen. In Russland setzen tschetschenische Separatisten das mit Plastikbomben fort. Gleich drei detonierten am Wochenende im Nordkaukasus - als Auftakt zum Gedenken an Putins Wahl zum Präsidenten vor einem Jahr. Die Ermittler sehen die drei Attentate auch im Zusammenhang mit der Flugzeugentführung am davorliegenden Wochenende sowie den Überfällen auf pro-russische, tschetschenische Politiker. In seiner Antrittsrede hatte Putin bekannt, in Russland sei der Präsident grundsätzlich für alles verantwortlich. Umso gespannter darf man auf die Schlussfolgerungen in seiner für diese Woche angekündigten Jahresbotschaft sein - die Kritiker vermuten, er wolle mit angeblichen Fortschritten in Tschetschenien von den Reformdefiziten in Russland ablenken. Im Februar hatte Putin den militärischen Teil der Anti-Terror-Operation, wie er den zweiten Kaukasuskrieg verharmlosend nennt, für beendet erklärt und die Geheimdienste dazu verdonnert, das leidige Thema bis Mitte Mai ganz aus der Welt zu schaffen. Doch in einem Krieg, den Moskau militärisch nicht gewinnen kann, wird das ohne Verhandlungen über eine politische Lösung nicht gehen.

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