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Ansehensverlust: Enttäuschte Hoffnung in Afghanistan

Die Zahlen sind ernüchternd: Das Ansehen der Deutschen in Afghanistan ist 2010 massiv gesunken, und auch das Engagement der Hilfsorganisationen wird zunehmend negativ bewertet. Macht Deutschland am Hindukusch alles falsch?

Deutschland macht sicher nicht alles richtig, doch sollte man sich die Entwicklung im Norden – dem Einsatzgebiet der Deutschen – im ablaufenden Jahr ansehen: Die Zahl der Angriffe in der Region Kundus ist erheblich gestiegen, dort sind Soldaten nicht mehr wie früher zu Fuß unterwegs, sondern schotten sich ab.

In Masar-i-Scharif ist die Zahl der Soldaten durch US-Kräfte verdoppelt worden. Die Präsenz ist militärischer geworden. Da muss es nicht wundern, dass auch die Deutschen nun eher als Kriegsteilnehmer gelten. Die allermeisten Afghanen sehnen sich nach Frieden, den sollten ihnen auch Deutsche bringen, doch die Zahl ziviler Opfer ist gestiegen.

Dass auch die Hilfsorganisationen so schlecht wegkommen, ist sicher zum Teil der Korruption geschuldet. Zudem verschanzen sich auch viele von deren Mitarbeiter in Kabul, während sich die Lage der Menschen im Land kaum bessert. Die Zahlen zeugen vor allem von einem: enttäuschter Hoffnung.

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