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Meinung: Anti-Terror-Koalition: Neue Selbstverständlichkeit - Das Bündnis mit Russland

Nach den großen Worten kommen starke Gesten. Eine stammt von Wladimir Putin, dem russischen Präsidenten: Die Armee-Einheiten in Tadschikistan an der Grenze zu Afghanistan sind demonstrativ gefechtsbereit, 10 000 Mann, selbst wenn sie nicht eingreifen.

Nach den großen Worten kommen starke Gesten. Eine stammt von Wladimir Putin, dem russischen Präsidenten: Die Armee-Einheiten in Tadschikistan an der Grenze zu Afghanistan sind demonstrativ gefechtsbereit, 10 000 Mann, selbst wenn sie nicht eingreifen. Außerdem werden unablässig Hilfsgüter für Nordafghanistan eingeflogen. Nichts dokumentiert diese Seite der Nach-Dienstags-Politik besser, der Weltpolitik nach den Anschlägen in den USA am 11. September. Es ist die neue Selbstverständlichkeit im Verhältnis zum jahrezehntelangen Gegner, zu der gehört, dass Putin vor dem amerikanischen Gegenschlag von George W. Bush informiert wurde. Die so genannte Nachkriegszeit ist damit in mehrerlei Hinsicht zu Ende. Eine neue Epoche hat begonnen, und die geschichtsbewussten Russen haben bereits deutlich gemacht, was eines ihrer Ziele ist: näher an die Nato zu rücken oder ihr sogar beizutreten. Dafür muss das Land in jedem Falle Verlässlichkeit beweisen, mit Gesten - und mit Worten. Deshalb bewertet Russland den Gegenschlag der USA als gerechte Aktion, die zu einem "gerechten Urteil" über die Terroristen führen wird. Gemeint ist der Sieg. Dass auf diese Weise ganz nebenbei die eigenen, umstrittenen militärischen Aktionen in Tschetschenien gerechtfertigt werden sollen, ist der Tribut dieser Tage. Aber nur dieser Tage. Die neue Epoche hat ja auch gerade erst begonnen.

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