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Arabische Liga: Untypisch eindeutig

Seit Jahren steht die Arabische Liga zu Recht in dem Ruf, kaum mehr zustande zu bringen als öffentliches Gezänk, verwaschene Resolutionen und ergebnislose Gipfel. Gemessen daran waren die Beschlüsse bei ihrem jüngsten Libyen-Treffen in Kairo von geradezu erfrischender Eindeutigkeit.

Ohne Wenn und Aber stellte sich der Staatenbund hinter eine mögliche Flugverbotszone der UN, erkannte den Nationalrat der Opposition als Libyens neue legitime Führung an und läutete damit ganz undiplomatisch das Ende des Gaddafi-Regimes ein. Noch nie zuvor in seiner Geschichte hat die 22-köpfige Liga auf diese Weise Front gemacht gegen den Machthaber eines ihrer Mitgliedsländer. Nach den Revolutionen in Tunesien und Ägypten stehen alle Herrscher der Region unter dem wachsenden Druck ihrer Völker. Die politischen Koordinaten im Nahen und Mittleren Osten haben sich in den letzten drei Monaten stärker verschoben als in den letzten dreißig Jahren. Selbst durch die Arabische Liga scheint inzwischen ein Ruck zu gehen.

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