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Arbeitsmarkt: Eine alte Weise

Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind zweifellos großartig. Hinter der nackten Zahl der Erwerbstätigen sieht der Alltag der Arbeit allerdings oft elend aus.

Das war ein gutes Jahr. Wenn die Bundesagentur für Arbeit heute bilanziert, dann stehen 2011 unterm Strich der Statistik rund 200.000 Arbeitslose weniger als 2010. Ein Indiz dafür, dass die Unternehmen bislang von Schuldenkrise und Finanzmarktturbulenzen kaum betroffen sind. Eher im Gegenteil: Das von der Europäischen Zentralbank auf den Markt geworfene billige Geld hilft, die Konjunktur einigermaßen unter Dampf zu halten.

Mit 41 Millionen Menschen waren im vergangenen Jahr so viele hierzulande in Arbeit wie noch nie – auch das ist eine großartige Ziffer. Hinter der nackten Zahl der Erwerbstätigen sieht der Alltag der Arbeit allerdings oft elend aus. Es sind Millionen, die von ihrer Arbeit als Leiharbeiter, Mini- und Teilzeitjobber nicht leben können.

Man kann den Standpunkt vertreten: Jede Arbeit ist besser als keine Arbeit – wie und wofür spielt keine Rolle. Auf Dauer trägt das aber nicht. Denn der Gemeinschaft der Steuer- und Beitragszahler ist die ständige Aufstockung der Billiglöhne nicht zuzumuten. Außerdem braucht der High-Tech-Standort Fachkräfte. Es ist das alte Lied: Bildung, Bildung, Bildung. Kita statt Betreuungsgeld. Qualifikation statt Hartz IV. Dann gibt es auch weniger offene Stellen.

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