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Arbeitsmarkt: Heiter und wolkig

Die neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt beeindrucken - auf den ersten Blick.

Glänzend sind die neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt. Nur noch etwa 3,5 Millionen Menschen in Deutschland hatten im September keinen Job, sagt die Bundesagentur für Arbeit – und das trotz erster dunkler Wölkchen am deutschen Konjunkturhimmel und der Krise an den internationalen Finanzmärkten. Und es wird noch schöner: Im nächsten Monat dürfte es sogar deutlich weniger Erwerbslose geben. Das ist dann wahrlich eine beeindruckende Leistung der Verantwortlichen in der Politik und in den Arbeitsagenturen. Oder doch nicht? Schaut man genau hin, wird deutlich, dass in den zurückliegenden Monaten überwiegend diejenigen wieder eine Beschäftigung fanden, die noch gar nicht so lange ohne waren. Nur rund ein Fünftel der Langzeitarbeitslosen hat einen richtigen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden. Für den Rest sieht es ziemlich düster aus. Das wird auch so bleiben, wenn die Politik nicht endlich einsieht, dass es sich langfristig lohnt, Geld in die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen zu stecken, statt sie mit Hartz IV abzuspeisen. Jetzt, wo die Kassen noch voll sind, ist noch Zeit zu handeln. Wer erst später auf diese Idee kommt, verpasst eine riesige Chance.

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