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Meinung: Argentinien: Amateurliga

Argentinien versinkt im Chaos, und die Welt schaut zu. Zu dieser neuen schönen Welt aber wollte Argentinien unbedingt gehören.

Argentinien versinkt im Chaos, und die Welt schaut zu. Zu dieser neuen schönen Welt aber wollte Argentinien unbedingt gehören. Es wollte Teil der globalen Märkte sein. Jetzt ist es bankrott, 132 Milliarden Dollar Schulden erdrücken die Nation - weil sich die Politik verrechnet und den Menschen etwas vorgemacht hat. Den kurzen wirtschaftlichen Frühling hatte die Regierung genutzt, um das Selbstbewusstsein aufzuladen nach den blutigen Jahren der Diktatur. Wir sind wieder wer, hat Ex-Präsident Menem behauptet. Und irrte. Argentinien stieg zwar kurz in die Weltliga auf, aber dann ist man wie im Fußball durchgereicht worden bis in die Amateurklasse. Den Menschen hat die Politik das nicht gesagt, sie haben es selbst gemerkt: keine Arbeit, kein Geld, Hunger, Armut. Das raubt ihnen den Stolz. Auch deshalb wird im einst stolzen Argentinien geplündert. Die Menschen betteln schon lange, jetzt muss das Land beim Internationalen Währungsfonds um Almosen bitten. Es wird Zeit, dass jemand dem Volk die Wahrheit sagt, wenn es nicht schon zu spät ist.

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