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Meinung: Auf den Autokanzler ist Verlass

KEINE ERHÖHUNG DER DIENSTWAGENSTEUER

Gegen Stoiber und Gabriel kommt Schröder nicht an. Will er auch gar nicht. Deshalb wird die Dienstwagensteuer nicht um 50 Prozent erhöht, wie Hans Eichel geplant hatte, um dadurch jedes Jahr knapp 500 Millionen Euro mehr einzunehmen. Wer einen Dienstwagen hat und diesen privat nutzt, zahlt für diesen geldwerten Vorteil ein Prozent Steuern. Eichel will diesen Satz auf 1,5 Prozent des Neuwagenpreises anheben. Warum kann nicht ein Manager, der einen Dienstwagen für 50000 Euro fährt, 2500 Euro mehr pro Jahr als Gehalt versteuern? Nun träfe diese Steuererhöhung weniger die Träger dunkler Anzüge als vielmehr Handwerker, Monteure und Außendienstler. Das spricht gegen die Erhöhung. Dagegen spricht auch, dass Deutschland ein Autoland ist; in fast jedem Bundesland befindet sich eine Autofabrik. In den vergangenen Monaten, also noch vor der Steuererhöhung, wurde bereits rund ein Fünftel weniger Firmenwagen verkauft. Die Autobranche befürchtet Umsatzausfälle in Milliardenhöhe und droht mit 10000 verlorenen Arbeitsplätzen – das lässt keinen Ministerpräsidenten und keinen Kanzler kalt. Und dann wird am Sonntag auch noch im VWLand Niedersachsen gewählt. Schröder gibt also der Industrie rechtzeitig nach. Fragt sich bloß, wo Eichel nun die 500 Millionen auftreiben wird. alf

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