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Matthias Oloew

© Thilo Rückeis

Auf den Punkt: Guter Stern

Matthias Oloew über den Verkauf des Potsdamer Platzes

Das Symbol des städtebaulichen Aufbruchs nach dem Fall der Mauer ist verkauft – der Daimler-Konzern hat einen neuen Eigentümer für sein Areal am Potsdamer Platz in Berlin gefunden. Was sich zunächst nach einem Rückzug eines namhaften Konzerns anhört, ist aber eine gute Nachricht für den Immobilienstandort Berlin. Die künstliche City im Herzen der Hauptstadt hat sich so gut entwickelt, dass sie en bloc und für eine stattliche Summe verkauft werden konnte.

Über eine Milliarde Euro lässt sich das Asset-Management der schwedischen SEB-Bank das Viertel aus 19 Gebäuden - Büros, Hotels, Kinos, Theater und Appartementwohnhäuser – kosten. In Zeiten der sich abschwächenden Immobilienkonjuntur ist das ein gutes Omen. Denn Fachleute sehen die Immobilienwirtschaft am Rande einer Rezession, die Preise könnten nach wenigen Boom-Jahren schon wieder sinken. Dass sich nun aber das Daimler-Areal für diese große Summe losschlagen ließ, werten sie als positives Signal: Mag sein, dass die Preise sinken, aber der Standort Berlin ist interessant genug, um immer noch hohe Preise zu erzielen.

Dass es ein schwedischer Investor ist, der sich dieses Filetstück sicherte, zeigt den ungebrochenen Optimismus der Skandinavier für die Zukunft der Stadt. Schweden kaufen Wohnungen und Büros, Theater und Kinos, weil sie daran glauben, dass die Stadt zu einem boomenden Herz Europas wird. Nicht morgen oder übermorgen, aber spätestens in zehn Jahren. Und ein Ende der skandinavischen Einkaufsfreude ist nicht in Sicht.

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