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Meinung: Auf Kurs

Der gestern 61-jährig verstorbene Präsident eines Landes, das noch keines ist, verließ sein Schiff, ohne es im Hafen ankommen zu sehen. Denn der Unabhängigkeit der südserbischen Provinz, über die wahrscheinlich noch in diesem Jahr entschieden werden wird, galt Ibrahim Rugovas Mission seit 1989.

Der gestern 61-jährig verstorbene Präsident eines Landes, das noch keines ist, verließ sein Schiff, ohne es im Hafen ankommen zu sehen. Denn der Unabhängigkeit der südserbischen Provinz, über die wahrscheinlich noch in diesem Jahr entschieden werden wird, galt Ibrahim Rugovas Mission seit 1989. Auf den Kurs gebracht hat er das kosovo-albanische Schiff gleichwohl. Doch ein Teil von dessen Motor war dabei ja serbisch: Ohne die Repressalien der von Belgrad entsandten Marodeure und Milizen wäre der Traum der Unabhängigkeit wohl kaum aufgetaucht. Nun muss sie kommen, so oder so. Zu viele albanische Familien liegen in Massengräbern, als dass man in Prishtina noch Belgrad vertrauen könnte. Ab kommender Woche wird die Causa „Amselfeld“ am runden Tisch verhandelt, mit Martti Ahtisaari als Vermittler. Es wird nur noch um den Preis für das Kosovo gehen, in Euro, Dollar oder Dinar ausgedrückt, denn umsonst will Serbien nicht lockerlassen. Aber dass das Schiff in den Hafen gelangen wird, ist allen klar. cf

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