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Meinung: Auf weichem Grund

BLAIR UND MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN

Der einzige Ort, an dem irakische Massenvernichtungswaffen bislang auftauchten, sind die Akten der amerikanischen, britischen (und deutschen) Geheimdienste. Dort war von ihnen angeblich so eindringlich die Rede, dass Saddam Hussein mit Waffengewalt abgelöst werden musste. Für die Geheimdienste – und für jene, die ihrem Urteil trauten – ist die Tatsache, dass im Irak noch immer keine dieser Waffen gefunden wurde: eine Peinlichkeit, ein Armutszeugnis, eine politische Katastrophe. Dass nun auch der britische Premier Blair eine eigene Untersuchungskommission einrichtet, ist also richtig. In einer Welt voller Bedrohungen sind korrekte Informationen über das Ausmaß dieser Bedrohungen, lebensnotwendig. Auf den ersten Blick reichen Bush und Blair die Verantwortung elegant weiter. Indem beide aber preisgeben wollen, auf welcher Basis sie ihre politische Entscheidung für den Krieg getroffen haben, machen sie sich wieder angreifbar: Was, wenn auch in den Akten der Geheimdienste nur geringe Mengen an Massenvernichtungswaffen gefunden werden? mos

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