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Meinung: Aufgepasst

„Einfach plattzumachen“ vom 20. Juni Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat ein weiteres städtebauliches Denkmal einem Investoreninteresse preisgegeben: die alte Frauenklinik der FU.

„Einfach plattzumachen“ vom 20. Juni

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat ein weiteres städtebauliches Denkmal einem Investoreninteresse preisgegeben: die alte Frauenklinik der FU. Seit 2001 standen die Gebäude leer, mittlerweile ist ein Großteil von ihnen Geschichte. Die FU-Klinik am Schlosspark hatte stets Vorreiterfunktion in der Frauenheilkunde der Nachkriegszeit. Viele Berliner (so auch ich) erblickten hier das Licht der Welt. Vor einigen Wochen wurde die alte Klinik abgerissen, um – wie in der Stallupöner Allee – für die meisten Berliner unbezahlbaren Luxuswohnraum zu schaffen, anstatt zur Entspannung des Wohnungsmarktes beizutragen. Das alte Krankenhaus wurde in den letzten Jahren von Metalldieben regelrecht ausgeschlachtet. Wir müssen aufpassen, dass der Abriss von Baudenkmälern nicht weiter zur Praxis im Bezirk wird. Seit Jahren wird beispielsweise um den Erhalt der alten Abhörstation auf dem Teufelsberg gestritten. Auch hier haben Metalldiebe und Vandalen ganze Arbeit geleistet. Im Moment schützt die Anlage noch das Verbot von Bautätigkeit aufgrund ihrer Lage im Wald vor dem Abriss – aber wie lange noch kann einer der letzten authentischen Orte des Kalten Krieges in Berlin auf diese Weise überleben?

Andreas Jüttemann, Bürgerinitiative zum Erhalt der alten Abhörstation auf dem Teufelsberg, Berlin-Charlottenburg

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