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Meinung: Aus Schwarz mach Weiß

BAGATELLGRENZE FÜR PUTZFRAUEN

Die Grünen wollen nicht mit dabei sein, wenn Hans Eichel in Zukunft seine Zollfahnder losschickt, um schwarzarbeitenden Putzfrauen in deutschen Hausfluren aufzulauern. Deshalb denken sie über eine Bagatellgrenze nach. Die soll dafür sorgen, dass in Zukunft Auftraggebern und Arbeitnehmern nur noch dann harte Bestrafung droht, wenn sie das Schwarzarbeiten gewerbsmäßig organisieren. Der heimlich erbrachte Dienst im Haushalt hingegen, über den soll der Staat großzügig hinwegsehen. Die Idee klingt erst einmal gut. Sinnvoll ist sie deshalb noch lange nicht. Denn erstens verfolgt die Koalition mit ihrem Kampf gegen die Schwarzarbeit im Grunde genommen ein richtiges Ziel. Und warum sollten dabei einige ausgewählte schwarze Schafe ungeschoren davonkommen? Und zweitens gibt es ja in der Realität schon eine Bagatellgrenze. Doch niemand schert sich darum. Die einen nicht, weil sie sowieso keine Arbeitserlaubnis in Deutschland haben. Und die anderen, weil 400 Euro Verdienst im Monat für sie zu wenig sind, um davon den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Auch sie schummeln sich deshalb lieber mit Schwarzarbeit durch. Geholfen wäre ihnen deshalb nur, wenn sie Auftraggeber finden könnten, die ein größeres Interesse daran hätten, Haushaltshilfen und Babysitter legal zu beschäftigen als illegal. Wie das gehen soll, darauf geben die Grünen allerdings keine Antwort. asi

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