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Ausländische Staatsfonds: Frisches, fernes Geld

Die Schweizer Großbank UBS steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Investoren aus Singapur und dem nahen Osten greifen ihr nun hilfreich unter die Arme. Das ist nur marktwirtschaftlich-menschlich, findet Stefan Kaiser.

Auf den ersten Blick ist die Lage klar: Böse ausländische Staatsfonds wollen sich eine angesehene Schweizer Bank unter den Nagel reißen. Doch der Einstieg des Regierungsfonds aus Singapur und eines arabischen Investors bei der UBS ist für die Bank bitter notwendig. Sie hat die Investoren darum gebeten, ihr mit frischem Geld auszuhelfen, damit sie die Finanzkrise übersteht. Die UBS-Manager haben sich auf dem US-Immobilienmarkt verspekuliert. Der Schaden beläuft sich auf fast zehn Milliarden Euro.

Sicher, die ausländischen Investoren springen nicht aus reiner Nächstenliebe ein. Sie lassen sich ihr Kapital ordentlich verzinsen. Doch das kann man in einem marktwirtschaftlichen System niemandem vorwerfen. Und selbst wenn Singapur als größter Einzelaktionär nun Einfluss auf das Geschäft der Bank nehmen würde, müsste dies nicht zwangsläufig von Nachteil sein. Viel schlechter als die alten Manager kann man es ja nicht mehr machen. Auch um die deutschen Banken sollte deshalb niemanden bange sein. So lange sie vernünftig wirtschaften, brauchen sie keinen Staatsfonds als Geldgeber. Und wenn trotzdem einer anklopft, wird das Abendland davon nicht untergehen.

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