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Meinung: Außenminister Fischer in Korea: Wandel durch Annäherung

Die Vorzeichen sind günstig, jedenfalls im Vergleich zum Zustand noch vor einigen Wochen. Das ist das Werk seiner Politik der Entspannung, die Südkoreas Präsident Kim Dae Jung beharrlich verfolgt.

Die Vorzeichen sind günstig, jedenfalls im Vergleich zum Zustand noch vor einigen Wochen. Das ist das Werk seiner Politik der Entspannung, die Südkoreas Präsident Kim Dae Jung beharrlich verfolgt. Und Nordkorea schottet sich nicht länger ab, sondern öffnet sich Gesprächen. Das könnte man so nennen: Wandel durch Annäherung. Diesem Grundsatz entspräche dann auch Joschka Fischers Reise durch Asien. Dass der deutsche Außenminister Pjöngjang die Aufnahme diplomatischer Beziehungen verheißt, drückt den Wunsch aus, nach den Jahren der harten Isolation - die keine Änderung gebracht haben - auf dem anderen Weg Wirkung zu erzielen. Das ist nicht gleichzusetzen mit einer Anerkennung des Regimes, aber mit einer Anerkennung der Umstände. Richtig ist dann logischerweise auch, dass Fischer Rat und Hilfe im Prozess der Wiedervereinigung anbietet. Aber Obacht: Dabei darf es nicht um Geld gehen, wie in den letzten Kohl-Jahren oft erlebt. Es geht stattdessen um historisch einzigartige Erfahrungen. Deutschland hat zwei Mal Diktaturen in eine Demokratie verwandelt, und zwei deutsche Staaten haben sich wieder vereinigt. Wie das geht, dazu lässt sich nach zehn Jahren einiges fundiert sagen; auch darüber, wie es nicht geht. Das zusammengenommen ist der größte, allerdings immaterielle Vorteil: Es lassen sich unnötige Fehler vermeiden. Hier zu raten und zu helfen, muss einen Vertreter der deutschen Linken natürlich besonders reizen.

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