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Meinung: Austritt aus Grundwertekommission: Die Probe

In einer Zeit, in der der Wertehaushalt der SPD sich ziemlich beweglich darstellt, kann man über die Bedeutung ihrer Grundwertekommission streiten. Aber zum Zeichen-Geben sollte das Gremium immer noch gut sein - zumal dann, wenn jemand wie Richard Schröder es dafür nutzt, indem er sich aus ihm zurückzieht.

In einer Zeit, in der der Wertehaushalt der SPD sich ziemlich beweglich darstellt, kann man über die Bedeutung ihrer Grundwertekommission streiten. Aber zum Zeichen-Geben sollte das Gremium immer noch gut sein - zumal dann, wenn jemand wie Richard Schröder es dafür nutzt, indem er sich aus ihm zurückzieht. Der einstige SPD-Fraktionsvorsitzende in der Volkskammer, der im vergangenen Jahrzehnt zu einer Instanz in Fragen der politisch-moralischen Befindlichkeit der wiedervereinten Deutschen geworden ist, lenkt damit den Blick auf den Umgang seiner Partei mit der PDS. Dabei räumt Schröder, zwar Professor, aber kein weltfremder Theoretiker, den Berliner Genossen durchaus ein, dass es Gründe gab, sich auf die PDS zu stützen, um der Großen Koalition zu entkommen. Sein Protest richtet sich in erster Linie dagegen, dass die Partei, voran ihr Generalsekretär, dieses gewagte Spiel verharmlost und es gar zu einem Akt ost-westlicher Versöhnung heraufredet. Vielleicht denkt Schröder hier realistischer als die ausgebufften Pragmatiker in der Parteiführung. Noch ist nämlich keineswegs ausgemacht, dass das Berliner Abenteuer nicht doch zu einer Zerreißprobe wird - für die Partei wie für ihr Verhältnis zu ihren Wählern.

Rdh.

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