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Autobrände in Berlin: Polizistenmangel

Den Personalabbau spürt man immer dort, wo aktuelle Ereignisse zusätzliche Kräfte erfordern: Zum Beispiel auch im Kampf gegen Auto-Brandstiftungen. Darauf hinzuweisen ist nicht billiger Wahlkampf.

Es gibt Angebote, die den Empfänger immer schlecht aussehen lassen – egal, ob er annimmt oder ablehnt. Die Offerte von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, Berlin bei der Fahndung nach Autozündlern mit Bundespolizisten auszuhelfen, gehört dazu. Mit der Annahme gesteht Innensenator Ehrhart Körting ein, dass die Berliner Polizei es nicht allein schafft. Doch die anfängliche Ablehnung war ebenso töricht – denn Hilfe kann Berlin durchaus gebrauchen. Den Zündlern das Handwerk zu legen, mit jeder verfügbaren Unterstützung, ist für die Berliner entschieden wichtiger als die Erwägung im Senat, der Opposition bloß keine Wahlkampfargumente zu liefern. Wer nun schnelle Lösungen verspricht, weil mehr Polizisten im Einsatz sind, aber handelt ebenso unseriös. Richtig bleibt, dass die Personaldecke der Polizei einfach zu kurz geworden ist, auch wenn in den vergangenen Jahren die Zahl der Straftaten deutlich zurückgegangen ist. Den Personalabbau spürt man immer dort, wo aktuelle Ereignisse zusätzliche Kräfte erfordern: Im Nahverkehr fehlen Beamte, um den Bürgern ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln und auch im Kampf gegen Auto-Brandstiftungen hat die Polizei nicht genügend freie Einsatzkräfte. Darauf hinzuweisen ist nicht billiger Wahlkampf: Die Opposition hat schlicht recht. gn

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