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Bahn-Chef Mehdorn: Auf dem Abstellgleis

Es wird eng für Hartmut Mehdorn, den Chef der Bahn. Kaum jemand in der Politik mag ihm noch zur Seite springen angesichts der Vorwürfe, der Konzern sei bei der Korruptionsbekämpfung übers Ziel hinaus geschossen, als er fast die komplette Belegschaft der Bestechlichkeit verdächtigte.

Es wird eng für Hartmut Mehdorn, den Chef der Bahn. Kaum jemand in der Politik mag ihm noch zur Seite springen angesichts der Vorwürfe, der Konzern sei bei der Korruptionsbekämpfung übers Ziel hinaus geschossen, als er fast die komplette Belegschaft der Bestechlichkeit verdächtigte. Zwar hat der kantige Manager schon ganz andere Affären ausgesessen, etwa 2003 das Desaster um das neue Preissystem. Doch dieses Mal steht die politische Großwetterlage gegen ihn. Zum einen ist der Börsengang auf absehbare Zeit abgeblasen, Mehdorn wird als Zugpferd nicht mehr gebraucht. Zum anderen könnte die SPD, die ihn bislang stets gestützt hat, ihn nun stürzen. Dann dürfte sie, bevor sie nach der Bundestagswahl als Regierungs partei abtritt, wenigstens noch bei einem neuen Bahn-Chef mitreden. Zumal nicht wenige in der SPD mit Mehdorn eine Rechnung offen haben. Wie Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, den die Ränkespiele aus dem Bahn-Tower fast das Amt gekostet hätten. Den Rest besorgt Mehdorn, der tönt, sich um die Beschattung der eigenen Leute genauso wenig zu kümmern wie um den Kauf von Briefmarken. Hätte er den Ernst der Lage erkannt, würde er nicht derart unpassende Vergleiche wählen.brö

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