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Bahn und Tiefensee: Begossener Minister

Es hätte schlimmer kommen können für die Bahn. Der Streik im Güterverkehr und der damit verbundene Schaden hält sich bis dato in Grenzen. Nur einer kann als Verlierer gelten: Verkehrsminister Tiefensee.

Es hätte schlimmer kommen können für die Bahn. Der Streik im Güterverkehr sollte die deutsche Wirtschaft lahmlegen, hatten die Lokführer gedroht – tatsächlich waren am Donnerstag aber zwei Drittel der Mannschaft im Einsatz, der Schaden hält sich in Grenzen. Und der Streit in der Koalition sollte die Privatisierung zu Fall bringen, hatte vor allem die SPD-Linke gehofft – tatsächlich aber gibt es neue Hoffnung für das bereits tot geglaubte Vorhaben. Mit einem interessanten Modell haben Experten aus dem Finanzministerium Musik in die Debatte gebracht. Ihre Idee, nach der alle Transportsparten der Bahn in einer Holding unter dem Konzerndach gebündelt und ein Minderheitsanteil davon an der Börse verkauft werden sollen, hat Charme. Für das Unternehmen, weil Bahn-Chef Hartmut Mehdorn damit Geld für seine Expansionspläne bekäme. Für die Politik, weil sie damit jene besänftigen könnte, die den Zugriff gieriger Investoren auf das Schienennetz fürchten. Obendrein wären damit alle Optionen offen, wollte eine andere Regierung ab 2009 mit dem Staatskonzern andere Pläne verfolgen. Nur einer würde recht begossen dastehen – Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der sich zuletzt für das SPD-Volksaktienmodell starkgemacht hatte. Für ihn wäre dies eine weitere Niederlage. Die wievielte eigentlich? brö

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