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Bahnstreik ab Montag: Ohne Rücksicht

Die Lokführer geben sich lernfähig. Früher, im Tarifstreit 2007/2008, setzte ihre Gewerkschaft GDL noch auf Brachialtaktik und markige Worte, um ans Ziel zu gelangen.

Die Lokführer geben sich lernfähig. Früher, im Tarifstreit 2007/2008, setzte ihre Gewerkschaft GDL noch auf Brachialtaktik und markige Worte, um ans Ziel zu gelangen. Heute beteuert Lokführer-Führer Claus Weselsky, man werde beim anstehenden Streik „verantwortungsvoll“ handeln – wegen der Ski-WM lege man erst ab kommendem Montag die Arbeit nieder, und die krisengeschüttelte Berliner S-Bahn werde man nicht in alle Aktionen einbeziehen. Den Kunden bringt derlei Kuschelrhetorik wenig, sie werden auf jeden Fall unter dem Arbeitskampf leiden. Bei kurzen Warnstreiks dürfte es dabei kaum bleiben – wie die Dinge liegen, ist der Weg zu einer Einigung mit den Arbeitgebern, also der Deutschen Bahn und den Privatbahnen, noch lang. Allzu viel Rücksicht sollten die Kunden zumindest von der Gewerkschaft nicht erwarten, trotz der neuen Töne. Es ist nun einmal das Ziel von Arbeitnehmervertretungen, bessere Bedingungen für ihre Mitglieder zu erstreiten. Dass dies nun tausende Kunden trifft, gilt der GDL bestenfalls als Kollateralschaden. Die Arbeitgeber wissen das. Dass sie es trotzdem auf einen Streik ankommen lassen, ist schlichtes Kalkül. brö

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