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Meinung: "Balkan-Syndrom": Bedingt zweifelbereit

Sechs italienische Soldaten, die im Kosovo Friedensdienst taten, sind gestorben - an Leukämie. Ebenso ein tschechischer.

Sechs italienische Soldaten, die im Kosovo Friedensdienst taten, sind gestorben - an Leukämie. Ebenso ein tschechischer. Vier französische sind an Leukämie erkrankt. Daran soll die im Nato-Luftkrieg verwendete Uranmunition schuld sein. Ein fürchterlicher Verdacht und eine sehr schlimme Geschichte, wenn sie sich bewahrheitet. Entsprechende Warnungen gab es bereits nach dem Golfkrieg. Kritische Fragen an die Nato, an die USA sind geboten, Zweifel an abwiegelnden Antworten erwünscht. Kritisch begegnen sollte man jedoch auch denen, die die Ursache Uranmunition bereits für ausgemachte Sache halten, in ihren Darstellung gibt es viele Widersprüche. Die Entwicklung einer tödlichen Leukämie dauert längere Zeit, als seit dem Kosovo-Krieg verstrichen ist. Und warum trifft es nur Italiener und Franzosen? Spanien ließ alle 32 000 Balkan-Soldaten untersuchen - ohne einen Leukämie-Fall zu finden. Eine merkwürdige Stimmung breitet sich aus, die Anklagen werden leichtgläubig wiederholt, den Antworten der Regierungen wird dagegen die Glaubwürdigkeit abgesprochen, weil die doch Partei seien. Das deutsche Kabinett hat schon vor Monaten von sich aus unabhängige Studien in der Schweiz in Auftrag gegeben. Neutrale Experten halten den Zusammenhang für äußerst unwahrscheinlich. Zweifel ist die Quelle der Erkenntnis, verurteilen sollte man erst, wenn klare Beweise vorliegen. cvm

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