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Bankberatung: Regeln oder Risiko

Verbraucherministerin Ilse Aigner will die Provision von Bankberatern durch ein Honorar ersetzen. Der Vorschlag verkennt die Logik von Märkten völlig.

Die Provision des Bankberaters ist der neuen Verbraucherministerin Ilse Aigner ein Dorn im Auge. Stattdessen solle ein Honorar gezahlt werden, meint sie. Der Vorschlag – dem wohl hohe rechtliche Hürden im Weg stehen – verkennt die Logik von Märkten völlig. Es gibt keine sicheren Anlagen. Risiko und Rendite sind miteinander verknüpft, und das weiß auch jeder. Die vielen Kleinanleger, die Geld in der Finanzkrise verloren haben, wollten mehr Rendite als auf dem Sparbuch. Sie wollten an jenem Boom partizipieren, der erst im Rückblick unwirklich wird. Dagegen war und ist nichts zu sagen. Derzeit werden Risiken zwar gemieden. Aber die Zeit wird kommen, in der wieder alle verdienen wollen. Dagegen hilft kein Gesetz – und auch nicht die geplante Protokollpflicht. Wenn ein Berater einem Kunden eine windige Anlage aufschwatzt, wird sich mit seinem Protokoll kaum Schadenersatz erstreiten lassen. Daran würde sich selbst dann wenig ändern, wenn nicht der Kunde beweisen müsste, dass er falsch beraten wurde, sondern die Bank zu zeigen hätte, dass sie richtig beraten hat. Denn es geht beim Geld selten um richtig oder falsch, sondern um mehr oder weniger. mod

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