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Banken-Rettungspaket: Streit unterm Schirm

Die Länder streiten noch über ihre Beteiligung am Finanz-Rettungspaket. Sollten in ein paar Jahren wider erwarten Gewinne durch die Bankenhilfe abfallen, sind die Zweifel von heute schnell vergessen.

Ganz Schlaue könnten jetzt auf die Idee kommen, mal genau darauf zu achten, welches Bundesland am lautesten eine Beteiligung am 500-Milliarden-Rettungspaket der Bundesregierung für die Banken ablehnt. Dort, steht zu vermuten, schlummern die größten Risiken in der Landesbank. Weshalb deren Eigentümer jetzt nichts Eiligeres zu tun haben, als ganz laut gegen eine gesamtdeutsche Rettung der Banken zu protestieren – auf dass man hernach mitsamt seiner eigenen klammen Landesbank besonders schnell unter den föderalen Schirm der Solidarität schlüpfen darf. Sozialisierung der Risiken nennt man das. Wenn der Bundesrat am Freitag über das Rettungspaket abstimmt, dann wird es in dieser oder ähnlicher Weise geschehen. Die Länder werden sich zu ihrer gesamtstaatlichen Verantwortung bekennen, wenn es um die Rettung des gesamten deutschen Finanzmarktes geht. Und der Bund, der wird im Gegenzug seinen Rettungsschirm auch über die Landesbanken ausbreiten. Ob das direkt oder indirekt geschieht, ist unerheblich. Abgerechnet wird der ganze Rettungsfonds ohnehin erst in ein paar Jahren. Und wer weiß: Vielleicht gibt es ja sogar was zu verdienen – wer wollte bei der Privatisierung der Gewinne nicht dabei sein? asi

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