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Meinung: Bauch gegen Kopf

TÜRKEI LEHNT TRUPPEN-ABKOMMEN MIT DEN USA AB

Die Revolte in der Parlamentsfraktion des türkischen Ministerpräsidenten Gül hat einen einfachen Grund: Viele Abgeordneten meinen, die Türkei fahre besser, wenn sie sich aus dem erwarteten IrakKrieg heraushält. Auch Gül ist gegen den Krieg, argumentiert aber: Wer alle Interessen der Türkei bedenke, müsse sich auf der Seite der USA engagieren. Viele Parteifreunde hat das nicht überzeugt. Sie wollen mit dem Krieg nichts zu tun haben, sagt ihr Gefühl – und basta. Auch wenn sie damit den Krieg nicht verhindern. Eine Folge könnte sein, dass genau das eintritt, was ihr Kopf Abdullah Gül verhindern wollte durch die Absprache mit den USA über die Truppenstationierung und die Arbeitsteilung in den Kurdengebieten des Nordirak: dass sich nämlich die Türkei und die USA im Irak nicht in die Quere kommen. Die Türkei wird auch ohne Einigung mit den Amerikanern Zehntausende Soldaten in den Nordirak schicken, um etwaige Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden dort zu bekämpfen. Doch die Absage an den US- Truppenaufmarsch in der Türkei zwingt Amerika nun zu einer neuen Strategie, die sich auch auf die Kurden im Nordirak stützt. Weil die Türkei als Helfer beim Aufbau der Nordfront gegen Bagdad ausfällt. Und was, wenn die irakischen Kurden sich, wie angekündigt, gegen einen türkischen Einmarsch in ihr Gebiet wehren – und die dann verbündeten Amerikaner um Schutz bitten? sei

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