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Bauen in Berlin: Realitätscheck

Die Kosten der Berliner Politik für den Haushalt durchzurechnen – darauf versteht sich Finanzsenator Ulrich Nußbaum. Das mag daran liegen, dass der Eigentümer einer Fischfabrik ohne das kleine Einmaleins der Betriebswirtschaft nicht lange als Unternehmer überlebt hätte.

Die Kosten der Berliner Politik für den Haushalt durchzurechnen – darauf versteht sich Finanzsenator Ulrich Nußbaum. Das mag daran liegen, dass der Eigentümer einer Fischfabrik ohne das kleine Einmaleins der Betriebswirtschaft nicht lange als Unternehmer überlebt hätte. Und wenn Nußbaum keinen kaufmännischen Blick für das politisch Wünschbare gehabt hätte, dann wäre auch dessen Halbwertzeit als Finanzsenator kurz gewesen. Für die große Koalition, die sich in Berlin zum neuen Senat zusammenfand, ist das ein Segen. Denn wo die Opposition bisher seltsam stumm und kraftlos wirkt, tut ein bisschen Opposition in den eigenen Reihen gut. Die groß angekündigte neue Liegenschaftspolitik ist nicht zu Ende gedacht. Die Direktvergabe von landeseigenen Grundstücken nach nicht immer ganz durchsichtigen Kriterien ist höchst anfällig für Einflussnahmen am Rande der Legalität. Und auch die gut gemeinte Initiative, Grundstücke zur Dämpfung der Wohnungsnot gleichsam zu verschleudern, ist riskant – und rechtlich angreifbar. Es ist deshalb gut, wenn die Visionen von Politstratege und Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) den Realitätscheck des nüchternen Kaufmanns Nußbaums bestehen müssen. ball

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