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Bayerns Landesbank: Eine CDU-Kanzlerin braucht eine starke CSU

Die Finanzkrise entwickelt sich in Bayern nicht nur zum wirtschaftlichen Fiasko, sondern auch zum politischen. Die Milliardenabschreibungen der Landesbank könnten nicht nur Huber und Beckstein beschädigen. Ein Kommentar.

Die Finanzkrise wirft ein Schlaglicht auf die Unzulänglichkeiten des deutschen Bankensystems. Riesenhafte Institute ohne klares Geschäftsmodell werden von Ländern und Kommunen am Leben erhalten, weil niemand Macht abgeben will. Das ist in Düsseldorf nicht anders als in München. Doch der Fall der BayernLB entpuppt sich nicht nur als wirtschaftliches Fiasko, das den Steuerzahler Unsummen kosten wird, sondern auch als ein politisches Trauerspiel. Zwei altgediente CSU-Politiker hatten sich angeschickt, gemeinsam die Nachfolge des einen Stoiber zu übernehmen. Doch dann plauderte der eine – Ministerpräsident Beckstein – die neuen Milliardenlöcher aus, während der andere – Parteichef Huber, der als Finanzminister die Verantwortung für die BayernLB trägt – in Urlaub war. Ob Dummheit oder böser Wille, es hätte sofort Klarheit hergestellt werden müssen. Stattdessen verging noch eine Woche. Die SPD darf frohlocken – den Rücktritt Hubers zu fordern, kann kaum als völlig abwegig gelten. So zerlegt sich das Tandem kein halbes Jahr vor der Landtagswahl. Dass ein Beckstein, Huber oder Seehofer als strahlender Sieger aus dieser Affäre hervorgeht, ist ausgeschlossen. Aber es geht nicht nur um Bayern. Eine CDU-Kanzlerin braucht eine starke CSU, spätestens nächstes Jahr. Und so ist in München dieser Tage vielleicht sehr viel mehr kaputtgegangen, als den Akteuren bewusst war. mod

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