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Meinung: Bedrohungsgefühle

Meinung zu „Urteilen unsere Richter zu milde über kriminelle Jugendliche“ von Stefan Conen am 8. Mai Ihre Antwort kann ich auch als Nichtjurist vollständig nachvollziehen, wiewohl ich gerade in dem angesprochenen Fall Probleme mit solchen Mitteilungen aus dem juristischen Elfenbeinturm der „reinen Lehre“ habe.

Meinung zu „Urteilen unsere Richter zu milde über kriminelle Jugendliche“

von Stefan Conen am 8. Mai

Ihre Antwort kann ich auch als Nichtjurist vollständig nachvollziehen, wiewohl ich gerade in dem angesprochenen Fall Probleme mit solchen Mitteilungen aus dem juristischen Elfenbeinturm der „reinen Lehre“ habe.

Ich hätte, wenn vielleicht auch nur in einem Nebensatz, schon etwas Verständnis von einem Strafverteidiger erwartet, wenn sich die Öffentlichkeit, hier nicht nur durch den Innensenator, darüber erregt, dass ein Täter (Videobeweis), der das Opfer auf dem U-Bahnhof Friedrichstraße fast totgeschlagen hat, am nächsten Tag wieder frei auf der Straße herumläuft.

Da klingt es schon zynisch, wenn Sie darauf hinweisen,dass kriminalitätsbezogene Bedrohungsgefühle der Bevölkerung mit der tatsächlichen Kriminalitätslage wenig bis gar nichts zu tun haben. Der Hinweis auf reißerische Appelle ist in dem angesprochenen Fall sicher fehl am Platz.

Mit dem „Fall Kachelmann“ haben Sie natürlich auch eine Causa ausgesucht, die Ihre Vorstellungen von einem fairen Verfahren voll und zu Recht unterstützt, obwohl ich hier nicht sicher bin, dass am Ende des Verfahrens unstreitig klar ist, wer hier gelogen hat und wer nicht. Aber das ist natürlich eine andere Sache.

Prof. Dr. Henning Marquardt,

Berlin-Grunewald

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