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Berlin I: Linke Militanz: Näher, immer näher

Die Militanz in Teilen der linken Szene Berlins wird größer. In ihrem Hausorgan geben sie jetzt sogar Tipps für Anschläge.

Von Frank Jansen

Sie steigern sich Schritt für Schritt. Von Grillanzündern auf Reifen über Brandsätze mit dem makabren Namen „Nobelkarossentod“ bis hin zur Brandbombe, die an einem Kreuzberger Gebäude mit teuren Loftwohnungen zündete – die Militanz in Teilen der linken Szene Berlins nähert sich dem Terrorismus. Im Hausorgan linker Ultras, der „Interim“, beschreiben jetzt die mutmaßlichen Täter des Anschlags vom Oktober die Konstruktion ihrer Höllenmaschine. Das ist erschreckend, auch wenn die mörderische Professionalität der RAF noch lange nicht erreicht ist und womöglich nicht angestrebt wird. Doch die Gefahr wächst, dass sich Linke zu einer Feierabendguerilla radikalisieren. Eine Parole wie „Yuppie-Schweine – Schüsse in die Beine“, bei dem Anschlag in Kreuzberg an die Fassade geschmiert, erinnert an die Umtriebe des Terrornetzwerks „Revolutionäre Zellen“. Mitte der 80er Jahre schossen Mitglieder der „Revolutionären Zellen“ dem Leiter der Berliner Ausländerbehörde und einem Richter des Bundesverwaltungsgerichts in die Beine. Damals wie heute begriffen die Täter nicht, dass Protest gegen eine als unsozial empfundene Politik sich selbst diskreditiert, wenn er Angst und Schrecken verbreitet. fan

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