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Berlin II: CDU: Chef auf Probe

Wie man es nicht macht mit der Macht, hat Frank Henkel vorgemacht bekommen. Der neue CDU-Landeschef konnte an Friedbert Pflüger sehen, was passiert, wenn man notwendige Kraftproben mit sogenannten Parteifreunden zu lange hinausschiebt.

Pflüger hat versucht, sich mit den stärksten der starken Männer aus den West-Berliner CDU-Verbänden freundlich zu arrangieren und ist gescheitert. Anders als Pflüger kennt Henkel die Machtstrukturen der Berliner CDU. Er weiß, was es zu bedeuten hat, dass noch am Abend seiner Wahl zum Landeschef einige dieser starken Parteifreunde, allen voran Henkels Vorgänger Ingo Schmitt, besprochen haben, wer aus ihrer Sicht Anspruch auf eine gute Platzierung auf der Liste der Bundestagskandidaten hat. Henkel muss sehr bald zeigen, was er von der Ansage der Bezirksfürsten hält. Vier von ihnen haben versucht, ihn sozusagen einzubetonieren: Sie wollen verhindern, dass Henkel sagt, was der Neuanfang im Hinblick auf die Bundestags- und die Europakandidaten bedeutet, die am Sonnabend gewählt werden sollen. Die CDU gibt sich den Anschein, als wolle sie Pflüger loswerden und einen starken Schmitt behalten. Viel Zeit für eine chefgemäße Ansage hat Henkel nicht mehr. wvb.

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