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Meinung: Berlin im Winterschlussverkauf

FEUERSOZIETÄT WIRD PRIVATISIERT

Nach 285 Jahren ist es endlich so weit. Die Erben des untergegangenen Preußen verkaufen das älteste staatliche Unternehmen in Berlin und Brandenburg. Die Feuersozietät wird von einem zahlungskräftigen Konsortium süddeutscher Versicherungsunternehmen erworben. Magere 3,5 Millionen Euro fließen aus dem Schnäppchenverkauf in die Berliner Landeskasse, auch wenn das finanzielle Engagement der neuen Eigentümer sehr viel größer ist. Denn die Feuersozietät ist, wie die meisten Landesunternehmen, reich an Risiken, um die sich nun die privaten Investoren kümmern müssen. Das ist genau das Problem, vor dem der Senat steht. Seit dem Mauerfall 1989 hat sich die Berliner Politik viel zu spät an die Aufgabe herangewagt, die öffentlichen Betriebe wettbewerbsfähig zu machen und möglichst zügig zu privatisieren. Im Ergebnis häuften sich – vor allem bei den Versorgungs und Wohnungsunternehmen – besorgniserregend hohe Schuldenberge an, weil sie aus der Verlustzone bis heute nicht herausgekommen sind. Wer will so was noch zu einem guten Preis kaufen? Auch seine zahlreichen Grundstücke muss Berlin wie im Winterschlussverkauf anbieten. Zu hohen Rabatten und schlechten Bedingungen. Wer zu lange wartet, den bestraft der Markt. za

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