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Berlin-Wahl: Vier kleine Volksparteien

Mögliche neue Mehrheiten schaffen Bewegung: Schon jetzt bringen sich die Parteien für die Berlin-Wahl in Stellung - und alle mit eigenen Spitzenkandidaten.

Tja, echt kalt erwischt worden, die Sozialdemokraten. Kaum hat sich Klaus Wowereit in den Urlaub verabschiedet – wofür er übrigens den Klimagipfel der Bürgermeister in Kopenhagen, den Bildungsgipfel der Bundesregierung und die Bundesratsschlacht schwänzte –, formuliert die Konkurrenz ihren Anspruch, in Berlin den Regierenden Bürgermeister zu stellen. Beim Senatspartner Linkspartei wird sinniert, Wirtschaftssenator Harald Wolf zum Spitzenkandidaten zu machen; generös wird der SPD mitgeteilt, sie sei als Juniorpartner willkommen – das wird die Partei freuen.

Sonnenklar ist, dass die CDU mit einem Führungsanspruch ins Rennen geht – auch wenn bei der Union noch weit und breit kein Kandidat aufscheint. Und bei den Grünen könnte zur Wahl 2011 durchaus Renate Künast als Spitzenfrau antreten. An der Spree ist eben nichts mehr unmöglich, seit die Bundestagswahl gezeigt hat, dass hier vier kleine Volksparteien fast gleichauf liegen. Die möglichen neuen Mehrheiten schaffen Bewegung. Der Kampf um die Köpfe der Berliner ist schon eröffnet – nötig sind dazu die besten Köpfe der Parteien. So wird Politik wieder interessant. Wenn Wowereit aus dem Urlaub kommt, kann er sich auf einiges gefasst machen.

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