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Berlin will bauen: Aus dem Schatten heraus

Sympathien für radikale Programme sind im linken politischen Spektrum ja nichts Neues. Radikal ist das neue Wohnungsbauprogramm, das die Berliner SPD auf den Weg bringen will, jedenfalls in einer Hinsicht: Es markiert ein Ende der Bescheidenheit bei den landeseigenen Unternehmen.

Sympathien für radikale Programme sind im linken politischen Spektrum ja nichts Neues. Radikal ist das neue Wohnungsbauprogramm, das die Berliner SPD auf den Weg bringen will, jedenfalls in einer Hinsicht: Es markiert ein Ende der Bescheidenheit bei den landeseigenen Unternehmen. Statt Schulden abzubauen und durch die Vermietung von Wohnungen Gewinne zu erwirtschaften, sollen sie 600 Millionen Euro an neuen Krediten aufnehmen und ihre Reserven für den Bau günstiger Mietwohnungen einsetzen. Marktliberale werden anmerken: Da genehmigt sich der rot-schwarze Senat einen Schattenhaushalt. Doch das greift zu kurz. Denn in die neuen Wohnungen ziehen Menschen ein, die Miete zahlen. Wenn dieses Geld reicht, um die Zinsen des Baugelds zu bezahlen, dann rechnet sich das Programm. Hinzu kommt dessen gesellschaftspolitischer Mehrwert, der sich gleichwohl nicht auf den Cent genau berechnen lässt. Wenn sich die Quartiere der Stadt nach Einkommen auffächern und es günstige Wohnungen nur in schlechten Lagen gibt, wird es für die Ausgegrenzten und ihre Kinder noch schwieriger, Anschluss zu finden, als es ohnehin schon ist. ball

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