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Berliner ICC: Saurier im Westen

Wirtschaftliches Handeln ist nicht alles, was zählt. Schaut man mit kühler Ratio auf die nackten Zahlen, ist die Sanierung des Internationalen Congress Centrums, dem architektonischen Saurier am Berliner Messedamm, ein schlechtes Geschäft.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Deutlich teurer als ein zeitgemäßer, multifunktionaler Kongressneubau, den Wirtschaftssenator Wolf und die Messe GmbH nicht durchsetzen konnten. Aus verständlichen Gründen hat sich der Senat über deren Argumente hinweggesetzt. Denn das ICC ist mehr als asbestverseuchter, aluminiumverkleideter Beton. Es ist ein Stück Berlin. Ehrlich gesagt: West-Berlin. Aber es ist nicht nur nostalgisch gedacht, diese einmalige Kongressmaschine erhalten zu wollen. Das ICC ist ein Wahrzeichen der Stadt, und ein Markenzeichen dazu, das die Konkurrenzfähigkeit Berlins als führender Standort für internationale Großkongresse seit 30 Jahren nachhaltig befördert. Und was wäre gewesen, hätte sich für den Mammutbau kein Nachnutzer gefunden? Abreißen für eine zweistellige Millionensumme? Efeuumrankt als vermutlich größte Investitionsruine Europas stehen lassen? Dann wäre das ICC ein Denkmal für die Unfähigkeit geworden, stadtpolitisch vernünftig zu handeln. za

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