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Berliner Justizskandal: Gefährliche Mischung

Justizsenatorin Gisela von der Aue hat den Knastskandal mit einem blauen Auge überstanden - jetzt muss sie daraus lernen.

War das aufregend: Haschischpaketchen, die über die Gefängnismauer fliegen. Mobiltelefone, die denselben Weg in die Berliner Jugendstrafanstalt nehmen. Eine Opposition, die mit täglich neuen Vorwürfen Missstände im Jugendstrafvollzug anprangert. Eine Justizsenatorin, die mit dem Erklären kaum hinterherkommt. Und leidende Laubenpieper, die dem Treiben an der Gefängnismauer zusehen, seit Jahren. Alles schien beisammen zu sein, um die Karriere der scheinbar so energischen Justizsenatorin Gisela von der Aue zu beenden. Die Debatte im Abgeordnetenhaus hat indes gezeigt, dass es so leicht nicht geht. Zwei Wochen nach dem Skandalbeginn haben sich ein paar Erkenntnisse verbreitet: Der Drogenimport in die Jugendstrafanstalt ist nicht neu. Die Senatorin hat dagegen einiges unternommen, brauchte für ihre Bemühungen allerdings etwas Zeit. Allerdings hat sie erst jetzt bemerkt, dass ihr Job hochgradig skandalgefährdet ist, und dass es einer Mischung aus Entschiedenheit und sprudelnder Erklärungsfreude bedarf, um damit umzugehen. Von der Aues kommunikative Fähigkeiten sind ebenso entwicklungsfähig wie die Bemühungen um die scheiternden Existenzen in der Jugendstrafanstalt Berlin. wvb.

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