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Berliner Schulen: Ausgebrannte Lehrer

Etwas ist faul an den Berliner Schulen. Fast 1000 Lehrkräfte sind dauerkrank. Faul sind aber nicht die kranken Lehrer.

Die volkstümliche Vermutung, sie wollten sich dem anspruchsvollen Job entziehen, indem sie einfach zu Hause bleiben, geht an den wahren Problemen vorbei. Tatsächlich gehören zwei Drittel aller deutschen Lehrer zu einer „psychisch gefährdeten Risikogruppe“, wie durch die große Potsdamer Lehrerstudie bekannt ist. Ein Drittel ist sogar in der Endphase des Burn-out-Syndroms. Diese Lehrer neigen zur „exzessiven Verausgabung und verminderter Erholungsfähigkeit“. Undisziplinierte Schüler lösen massiven Stress aus, die Klassen sind zu groß, die Stundenzahl zu hoch. In Berlin, wo es überproportional viele Schulen in sozialen Brennpunkten gibt, haben sich diese Probleme durch den Sparzwang potenziert. Zusätzlichen Stress verursacht eine Flut von Reformen, die überalterte Kollegien zu bewältigen haben. Hier muss Schulsenator Jürgen Zöllner den Schulen entschiedener als bisher helfen, auch finanziell. Vor allem aber brauchen die Schulen einen Mentalitätswechsel – zur Teamarbeit und zu einer Schulkultur, in der Lehrer, Eltern und Schüler an einem Strang ziehen. -ry

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