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Berliner Syndrom: Die schleichende Entgrenzung der Gewalt

In Berlin vergeht kein Tag, an dem nicht ein Mensch verprügelt, verletzt, gedemütigt wird - aus nichtigen Gründen. Zuletzt ein Erzieher einer Kita in Kreuzberg. Bernd Matthies ist fassungslos. Was sind das für Typen?

Kinder lärmen fröhlich auf dem Spielplatz, Anwohner beschweren sich, Kinder lärmen weiter, Anwohner verdreschen den Erzieher. Welche europäische Stadt ist hier gemeint? 

Schon gut: So etwas passiert vermutlich nur in Berlin. Und manch Sachkenner wird erleichtert sein, dass in diesem Fall nicht auch noch ein Messer zum Einsatz kam. Das Berliner Syndrom: eine schleichende Entgrenzung, die längst nicht mehr bei verbalen Attacken halt- macht, sondern körperliche Gewalt aus banalstem Anlass bedeutet.

Dennoch stellt sich die Frage in jedem Einzelfall: Was sind das für Typen? Was geht in Menschen vor, die wegen spielender Kinder derart die Fassung verlieren? Es liegt nahe, Alkohol in Verbindung mit allgemeiner Leck-mich-am-Arsch- Haltung als Auslöser zu vermuten, möglicherweise hatten die Betreffenden auch nur eine schwere Kindheit, die in ihnen unstillbare Neidgefühle weckt – ein guter Anwalt wird da schon was finden.

Aber es ist beunruhigend, wie viele solcher Typen gerade in Berlin leben.

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