zum Hauptinhalt

Berlins Berggruen-Museum: Bau und Pfusch

Schimmel unterm Dach, da wird manch erfahrungsgesättigter Bauherr sagen, das sei zumindest besser als Feuer unterm Dach. Doch auch der still wuchernde Schimmel kann großen Ärger verursachen.

Schimmel unterm Dach, da wird manch erfahrungsgesättigter Bauherr sagen, das sei zumindest besser als Feuer unterm Dach. Doch auch der still wuchernde Schimmel kann großen Ärger verursachen. So muss jetzt der vor einem halben Jahr erst eröffnete Erweiterungsbau des Berliner Museums Berggruen geschlossen werden, um den offenbar schon länger erkannten Schaden zu beheben. Ein volles Jahr wird dafür veranschlagt. Das ist eine herbe Zumutung angesichts der Beliebtheit, die das Museum Berggruen und seine dank der Erweiterung weiterhin wachsende Sammlung genießen. Und eine Zumutung angesichts der immerhin 5,6 Millionen Euro, die aus Bundesmitteln für den Erweiterungsbau geflossen sind. Gibt es denn, fragt sich der Zeitgenosse fassungslos, überhaupt kein Bauvorhaben mehr, das fristgerecht, plangemäß, sachgerecht, etatmäßig und überhaupt ohne Ärger vonstatten geht? Ist es heutzutage selbstverständlich, dass Neubauten ein Jahrzehnt nach Eröffnung bereits umfänglich saniert werden müssen? Eine von derlei Nachrichten vergiftete Fantasie rechnet bereits darauf, dass selbst die Limburger Dombergs-Krönung in absehbarer Zeit saniert werden müsse. Dort allerdings wäre der Schimmel ein Fingerzeig des Himmels. In Berlin ist er nur ganz gewöhnlicher Pfusch. BS

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false