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Berlins kranke Kinder: Reizklima

Psychosomatische Störungen, Medikamentenkonsum und aggressives Verhalten - damit haben es Berliner Schulen mehr und mehr zu tun. Doch der Senat zieht kaum Konsequenzen.

Eine Großstadt ist kein Sanatorium. Es geht rauer zu als anderswo, auch anonymer, und es treffen mehr Widersprüche aufeinander als in kleinen Städten. Wenn dann noch Arbeitslosigkeit hinzukommt und das Geld knapp wird, wenn Eltern sich entwurzelt fühlen oder Angst vor dem sozialen Abstieg haben, ist absehbar, dass auch ihre Kinder Schaden nehmen. Was dies genau bedeutet, zeigt die aktuelle Studie über den Gesundheitszustand der Berliner Schüler: psychosomatische Störungen, Medikamentenkonsum und aggressives Verhalten bis hin zum Mobbing gehören zu den Erscheinungen, mit denen es Berliner Schulen mehr und mehr zu tun haben. Weder das ist neu noch die Erkenntnis, dass man Lehrer damit nicht allein lassen darf. Dennoch zieht der Senat daraus kaum Konsequenzen. Zwar gibt es die Zusage, dass bald alle Schulen Zugriff auf Sozialpädagogen haben sollen. Aber schon jetzt ist klar, dass ihre Zahl nicht reichen wird. Ebenso verhält es sich mit den Schulpsychologen, deren Stellen vor Jahren drastisch gekürzt wurden. Der Schul- und Jugendsenator sollte sich die Studie gut aufheben und in die nächsten Haushaltsverhandlungen mitnehmen. sve

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