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Berlins Schulen: Auch wenig hilft viel

Das Konjunkturprogramm des Bundes bedeutet eine halbe Milliarde Euro für Berlins marode Schulbauten. Doch wird davon vermutlich eher die Schulreform finanziert.

Fast eine halbe Milliarde Euro für Berlins marode Schulbauten – wer hätte das vor wenigen Wochen zu träumen gewagt?! Das Konjunkturprogramm des Bundes zusammen mit den regulären Haushaltsmitteln ergeben diese stattliche Summe. Man kann einwenden, dass dem Geldsegen ein Sanierungsstau von fast einer Milliarde Euro gegenübersteht. Man muss auch sehen, dass ein Großteil der Gelder für Schulkantinen und Aufenthaltsräume ausgegeben werden muss, wenn Berlin es ernst meint mit den Ganztagsschulen. Das bedeutet, dass in einem Schulgebäudeteil schicke neue Küchen und Essensräume entstehen, während wenige Meter weiter die Sanitärtrakte und Fenster bis auf weiteres vermodern. Das ist zwar bitter, aber besser, als wenn es die zusätzlichen Mittel vom Bund nicht geben würde: Sie verhelfen Berlin zu der einmaligen Chance, seine ehrgeizige Strukturreform mit der Fusion von Haupt-, Real- und Gesamtschulen zügiger als gedacht voranbringen zu können. Keine Schule kann es sich leisten, die Reform auszusitzen, wenn sie weiß, dass das Geld für die notwendigen Umbauten nur bis 2010 fließt. Und noch etwas an diesem Geldsegen ist heilsam: Die Bezirke bekommen endlich wieder die Möglichkeit, Bauleiter einzustellen. Das wird auch den Kampf gegen vermodernde Fenster und kaputte Toiletten beschleunigen. sve

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