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Berlins Schulen: Neukölln, die Zweite

Für schwierige Schüler braucht man mehr als die Standard-Ausstattung an Lehrern und Erziehern. Diese Botschaft ist nicht überraschend, aber sie verdient dennoch Beachtung.

Berlin hat mal wieder einen Brandbrief bekommen. Genau wie der Rütli-Brief war er nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Genau wie der Rütli-Brief wurde er von einem verzweifelten Kollegium ohne Schulleiter geschrieben, und genau wie die Rütli-Schule liegt die Heinrich-Mann-Schule im Bezirk Neukölln.

Aber die Heinrich-Mann-Schule ist keine Hauptschule und war auch nie eine. Sie ist eine Sekundarschule im schwierigen Umfeld und wollte nur eines klarmachen: Für schwierige Schüler braucht man mehr als die Standard-Ausstattung an Lehrern und Erziehern. Denn solche Schüler können ganze Klassen aus den Angeln heben und Lehrer krank machen.

Diese Botschaft ist nicht überraschend, aber sie verdient dennoch Beachtung. Sie erinnert die Politik daran, dass Schule kein Selbstläufer ist, nur weil es keine Hauptschulen mehr gibt. Denn ihre Klientel gibt es weiterhin, und eine Schule muss auf sehr sicheren Beinen stehen, um diese Klientel aushalten zu können. Schon ein fehlender Schulleiter kann alles ins Rutschen bringen.

Nur schade, dass immer wieder Brandbriefe geschrieben werden müssen, damit Schulen in Problemlagen Gehör finden.

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