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Skandalimmobilien: Berlins Senat als Schrotthändler

Wie saures Bier bietet Berlin den Immobilienfirmen in aller Welt seine Schrottimmobilien an, die in den neunziger Jahren von der landeseigenen Bankgesellschaft an private Anleger verscherbelt wurden.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

In dubiosen Fonds, ausgestattet mit unrealistischen Gewinnversprechungen. Nachdem der Bankenskandal aufgeflogen war, kaufte der Senat die meisten Fondsanteile zurück und gründete 2006 ein Unternehmen, das sich um das Risikokapital kümmert. Wobei das Land Berlin für alles, was schiefgeht, noch bis 2032 geradestehen muss. Da liegt es nahe, den ganzen Mist samt staatlichen Risikogarantien an einen waghalsigen Investor zu verschenken. Aber das scheint nicht zu funktionieren, weil selbst die bissigsten Heuschrecken nicht bereit sind, ein riesiges Fondsvermögen zu übernehmen, dass ihnen letztlich zur Pleite verhelfen könnte. Die meisten der Skandalimmobilien gelten als unverkäuflich und wenn, dann weit unter dem Verkehrswert. Auf ihnen lasten milliardenschwere Kredite. Wenn nun trotzdem ein Londoner Fondsspezialist zuschlagen möchte, ist großes Misstrauen angesagt. Auf keinen Fall wäre es akzeptabel, wenn die finanziellen Risiken am Ende doch am Land Berlin hängen bleiben.

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