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Berlusconi und die anderen: In Germanophobia

Beim Geld hört die Freundschaft auf. Das weiß der Volksmund länger, als die EU versucht, den Euro zu retten.

Beim Geld hört die Freundschaft auf. Das weiß der Volksmund länger, als die EU versucht, den Euro zu retten. Eine bittere Ironie: Was als einheitsstiftendes Moment gedacht war, entpuppt sich als Spaltinstrument. Doch der Streit – und das ist noch eine bittere Ironie – führt auch zu neuen, überraschenden Koalitionen. Wer sparen muss, hält Sparsamkeit grundsätzlich für falsch (Gruppe 1). Das verbindet ihn mit jenen, die aus Überzeugung Keynesianer sind (Gruppe 2) sowie mit jenen, die aus oppositioneller Kritiklust das Sparen ablehnen (Gruppe 3). Plötzlich also tuten griechische und französische Sozialisten in dasselbe Horn wie Italiens Silvio Berlusconi (Gruppe 1), der amerikanische Ökonom Paul Krugman (Gruppe 2) sowie deutsche Grüne und Linke (Gruppe 3). Sie alle eint der Glaube, dass nicht etwa staatliches Prassen ins Verderben führt, sondern Angela Merkels Reformkurs – verächtlich Austeritätspolitik genannt, weil das Verelendungsassoziationen weckt. Zum Glück hat die Kanzlerin gelernt, die unterschiedlichen Motive, die hinter der Ablehnung ihres Reformkurses stehen, richtig einzuordnen. Die dritte bittere Ironie ist nämlich, dass Deutschland sich in Europa unbeliebt machen muss, um Europa retten zu können. mal

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