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Meinung: Besser ist besser

Bei der Besetzung politischer Ämter und Funktionen zählen nicht immer nur die besten Köpfe, sondern auch Rücksichten auf innerparteiliche Interessengruppen. Der Berliner Wahlsieger SPD hat ein Ost-West-Problem.

Bei der Besetzung politischer Ämter und Funktionen zählen nicht immer nur die besten Köpfe, sondern auch Rücksichten auf innerparteiliche Interessengruppen. Der Berliner Wahlsieger SPD hat ein Ost-West-Problem. Das haben zwar alle anderen Parteien auch, wie man am unterschiedlichen Wahlverhalten in Ost und West ablesen kann, doch die erdrückende Stärke der PDS im Osten ärgert die Ost-Sozis besonders. Sie verlangen eine stärkere personelle Partizipation. Verständlich, aber nicht um jeden Preis zu erreichen. Die SPD-Führung hat die nüchterne Losung ausgegeben: Qualität statt Quote, Berlin ist eine Stadt. Vernünftig, nur nicht herzerwärmend für die Ossis, die sich ewig zurückgesetzt fühlen. Und deshalb entscheidet die SPD durch Kampfkandidatur, ob ein Mann mit Ost- oder mit West-Biographie Parlamentspräsident wird. Nach Lage der Dinge wird es der frühere Regierende Bürgermeister Walter Momper (West), dem die Repräsentationsaufgabe spielend zuzutrauen ist. Und wen haben die Ossis? Immerhin einen tapferen Mitbegründer der Sozialdemokratie im Herbst 1989 namens Torsten Hilse, dem aber der Mantel des Präsidenten noch nicht passt. Was zeigt der Vorgang? Bei der Senatsbildung ist Balsam für die Ostwunden nötig.

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