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Meinung: Besser ohne Folklore

SPD SCHLESWIG-HOLSTEIN

Die SPD in SchleswigHolstein hat nicht nur dem Bundeskanzler einen Tort angetan – sie hat sich auch selbst keinen Gefallen erwiesen. Claus Möller, den 61-jährigen ausgemusterten Finanzminister, zum neuen Landesvorsitzenden zu wählen, ist nicht nur eine Ohrfeige für den alten. Es ist außerdem eine für Ministerpräsidentin Heide Simonis, denn die wollte diesen Trubel nicht. Damit wirkt ihre SPD nämlich ein bisschen wie von gestern, renitent wie in den Siebzigern. Das war, als Jochen Steffen, der „rote Jochen“ oder auch „Kuddl Schnööf“, sie noch regierte. Von wegen Aufbruch – hier ist er eher einer in die Vergangenheit, zunächst in die innerparteiliche Opposition. Denn heute ist das mit dem Widerstand gegen Kanzlers Reformpläne so eine Sache. Er ist falsch, sonst kommt alles noch schlimmer. Und die Staatsgesundung eignet sich nun gar nicht für Folklore. Die Kommunalwahlen haben es schon angezeigt: Die Union im Norden ist wieder auf dem Vormarsch. In Kiel regiert sie schon; in der Stadt, wohlgemerkt. Wenn die SPD so weitermacht, dann wird sich im Frühjahr 2005 das Land schwarz einfärben. Ein zweites Mal wird keine CDU-Spendenaffäre Simonis das Amt retten. cas

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