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Betriebshorte: Für Kinder offen

Die Commerzbank eröffnet einen Hort für Mitarbeiterkinder. Das ist die gute Nachricht. Dass das so selten ist, dass es berichtenswert ist, ist die schlechte.

Von Anna Sauerbrey

Mit aller Kraft stemmt sich die deutsche Wirtschaft gegen eine verpflichtende Frauenquote. Ein höherer Frauenanteil unter den Entscheidern – das soll gefälligst irgendwie von alleine passieren.

Ein gutes Mittel, wie die Herren in den Chefetagen politischen Zwangsmaßnahmen entgehen und zudem die Talente ihrer Mitarbeiter ausschöpfen können, ist eine eigene Kinderbetreuung. Weibliche Mitarbeiter erhalten den nötigen Freiraum für die Karriere, die meist eine Flexibilität fordert, die mit den eingeschränkten Öffnungszeiten vieler staatlicher Einrichtungen nicht drin ist.

Daher ist es für alle eine gute Nachricht, wenn die Commerzbank als eines der ersten Großunternehmen einen Hort einrichtet. Dass das so selten ist, dass es berichtenswert ist, ist die schlechte Nachricht. Ihre gesellschaftliche Verantwortung leben viele Unternehmen am liebsten in solchen Maßnahmen aus, die sich im Public-Relations-Etat verbuchen lassen. Frauenpolitik gehört zu selten dazu.

Dennoch wird auch die unternehmerische Raison bald sicher zu mehr guten Nachrichten über Betreuungsangebote führen: Wenn die Fachkräfte erst einmal richtig knapp werden.

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