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Meinung: Biedenkopf-Affäre: Letzte Gefechte in Dresden

Kurt Biedenkopf wäre nicht der erste Politiker, über dessen Ende es heißen könnte: Je kleiner der Anlass, umso größer der Rücktritt. So war es bei Lothar Späth ("Traumschiff-Affäre") und bei Jürgen Möllemann ("Einkaufswagenchip-Affäre").

Kurt Biedenkopf wäre nicht der erste Politiker, über dessen Ende es heißen könnte: Je kleiner der Anlass, umso größer der Rücktritt. So war es bei Lothar Späth ("Traumschiff-Affäre") und bei Jürgen Möllemann ("Einkaufswagenchip-Affäre"). Und nun der sächsische Ministerpräsident? Wegen einer Staatsputzfrauenaffäre, bei der mittlerweile Rechnungen einschließlich der Pfennigbeträge aufgemacht werden, bei der es um politisch Nebensächliches geht wie die Privatnutzung des freistaatlichen Gästehaus-Kochs, Einkaufs-Stadtfahrten der Landesmutter und die Quadrametergröße der Amtswohnung? Diese Absurditäten zeigen, dass in Dresden letzte Gefechte geschlagen werden. Biedenkopf kann das nicht übersehen. Und wenn er es doch tut? Dann muss es ihm einer sagen. Am besten der, auf den sich die Entscheidungsträger der CDU als besten Nachfolgekandidaten einigen. Das Problem: Es gibt da mehrere. Außerdem ist die Partei gespalten. Das hilft, das ist das Paradoxe an der sächsischen Situation, dem Amtsinhaber. Das Schlimmste, was Biedenkopf ihnen antun könnte, wäre nach sächsischer Monarchen-Manier jetzt zu gehen. "Macht Euern Dreck alleene", hat der letzte Sachsen-König seinem aufbegehrenden Volk 1918 zugerufen.

afk

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