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Bischof Tebartz-van Elst: Macht des Vertrauens

Bischof Tebartz-van Elst soll nicht mehr zurück in dessen Limburger Bistum. Das ist eine kluge Entscheidung und ein hoffnungsvoller Neuanfang. Leider sehen das in Rom nicht alle so.

Ohne Vertrauen läuft nichts. Fehlt es, werden Beziehungen löchrig und Demokratien brüchig. Ist das Vertrauen verloren gegangen, können auch die Kirchen einpacken. Dann kehren die Gläubigen ihren Priestern und Bischöfen den Rücken, da hilft alles fromme Beten nicht. Zumindest in der westlichen Welt ist das so. Vertrauen ist wichtiger als eine 2000-jährige Kirchengeschichte, wichtiger als Tradition und Hierarchien. Vertrauen aber lässt sich nicht verordnen oder einfordern, es lässt sich nicht übers Kirchenrecht regeln. Es entsteht im Umgang miteinander, es gedeiht da, wo Bischöfe und Priester nach außen gehen, sich unters Volk mischen, den „Geruch der Schafe“ annehmen, wie es Papst Franziskus formuliert. Er weiß, wie wichtig Vertrauen ist, und lässt den umstrittenen Bischof Tebartz-van Elst deshalb nicht mehr zurück in dessen Limburger Bistum. Das ist eine kluge Entscheidung und ein hoffnungsvoller Neuanfang. Leider sehen das in Rom nicht alle so. Es gibt viele in der katholischen Kirche, die meinen, die Botschaft Jesu lasse sich am besten mit Dominanzgebaren vermitteln. Denn dahinter lässt es sich auch gut verstecken. Die Schwestern des Vertrauens aber heißen Ehrlichkeit und Sprachfähigkeit, nicht Bequemlichkeit.

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