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Meinung: Bleiben Sie dran!

REFORM-HOTLINES

Bei den Reformen sind wir erst am Anfang – heißt es jeden Tag. Und irgendwie haben wir das Gefühl: Richtig, da muss noch mehr kommen. Das, was bisher getan worden ist, ist zu wenig. Doch es gibt auch jetzt schon das Gefühl, da kommt mächtig was auf uns zu. Praxisgebühr beim Arzt, Zuzahlung für Rezepte in der Apotheke, schwarzarbeitende Putzfrauen und Minijobs, (Betriebs)Renten – was bedeutet das alles überhaupt? Dass es Fragen gibt, haben wohl auch die geahnt, die für die Reformen zuständig sind. Und deshalb gibt es inzwischen Hotlines, also Telefonnummern, unter denen Fragende Antwort bekommen sollen. Doch irgendwie hat wohl niemand den eigenen Ankündigungen vertraut, dass viele Menschen verunsichert sein werden, wenn sich allerlei ändert. Sie wollen Fragen stellen, aber die Drähte laufen heiß. So sind es nicht nur ein paar Menschen, die nicht durchkommen, sondern ganz offenkundig die Mehrheit der täglich zehntausenden Anrufer. Und wer keine Antwort bekommt, der ärgert sich. Das kann schnell dazu führen, dass die neuen Regelungen nicht akzeptiert werden – weil man sie nicht versteht. Die Regierung sollte sich freuen, dass viele Menschen wissen wollen, worum es geht. Vielleicht kann nicht jeder telefonisch eine Antwort bekommen. Ehe die Wut der Bürger aber zu groß wird, ist noch eine Reform gefragt: Entweder werden die Hotlines kräftig aufgestockt – oder abgeschaltet. Dann ist es wenigstens gerecht: Alle ärgern sich.mue

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